Das 9. wissenschaftliche Kolloquium der Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung e.V. „Unter der Linde und vor dem Kaiser – Neue Perspektiven auf Gerichtsvielfalt und Gerichtslandschaften im Heiligen Römischen Reich“ ist erfolgreich zu Ende gegangen. Dabei handelte es sich zugleich um die 15. Nachwuchstagung des Netzwerks Reichsgerichtsbarkeit. An drei Tagen diskutierten renommierte Wissenschaftler und der wissenschaftliche Nachwuchs die Gerichtsvielfalt im Heiligen Reich vom ausgehenden Spätmittelalter bis zum Ende der Frühen Neuzeit. In 17 Vorträgen wurden zahlreiche Gerichte im Reichsgebiet dargestellt und Zusammenhänge der Gerichte zueinander und zu den beiden Reichsgerichten, aber auch das Verhältnis zu ihren Nutzern aus ökonomischer Perspektive, herausgearbeitet. Daneben wurde die Komplexität der Gerichte als soziale Gebilde ebenso beleuchtet wie die Gerichtsbarkeit für bestimmte Personengruppen oder Sachgebiete. Einen besonderen Höhepunkt bildete der Abendvortrag von Herrn Prof. em. Dr. Dr. h.c. Dietmar Willoweit zum Thema „Der Respekt des Richters vor dem Recht – Wandlungen seines Rechtsverständnisses“, zu dem auch zahlreiche Bürger aus Wetzlar und Umgebung erschienen, die überdies der ersten Verleihung des Preises für Justizgeschichte an Herrn Dr. Thomas Dorfner beiwohnen konnten. Der mit 2.000,– Euro dotierte Preis für hervorragende Nachwuchsleistungen auf dem Gebiet der Justizgeschichte wurde ihm für seine Dissertation mit dem Titel „Mittler zwischen Haupt und Gliedern. Die Reichshofratsagenten und ihre Rolle im Verfahren (1658–1740)“ verliehen. Das Netzwerk Reichsgerichtsbarkeit gratuliert sehr herzlich!
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