Wetzlar – Dr. Josef Bongartz M.A. erhält den Wetzlarer Preis für Forschungen zur Justizgeschichte 2021. Geehrt wird er für seine unter dem Titel „Gericht und Verfahren in der Stadt und im Hochstift Würzburg. Die fürstliche Kanzlei als Zentrum der (Appellations-)Gerichtsbarkeit bis 1618“ veröffentlichte Dissertation. Der Preisträger ist im höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg und darüber hinaus am Lehrstuhl für Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte, Kirchenrecht und Bürgerliches Recht von Prof. Dr. Anja Amend-Traut an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg tätig. Seine mehrfach prämierte Dissertation zeichnet die grundlegenden Transformationsprozesse im Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit am Beispiel des Hochstifts Würzburg nach und beleuchtet auf Basis der reichskammergerichtlichen Quellenüberlieferung mit dem Würzburger Kanzleigericht ein bisher weitgehend unbeachtetes territoriales Obergericht in seiner Entwicklung und Funktionsweise. Hierbei werden etwa Aspekte der Herrschaftsverdichtung, der Rechtsrezeption und des Verhältnisses von Norm und Rechtspraxis anschaulich illustriert.
Der Wetzlarer Preis für Forschungen zur Justizgeschichte wird seit dem Jahr 2016 durch die Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung e.V. in Wetzlar ausgeschrieben und wird durch eine fünfköpfige Jury aus renommierten Wissenschaftlern vergeben. Er ist mit EUR 2.000 dotiert und zeichnet hervorragende Qualifikationsarbeiten auf dem Gebiet der Justizgeschichte, insbesondere der Höchstgerichtsbarkeit auf Reichs- wie territorialer Ebene, aus.